Magda Brückmann
* 14. Februar 1923     † 6. März 2001

Herta Magdalena Brückmann, ihren Verwandten, Freunden und Pflegern besser bekannt als "Magda", wurde am 14. Februar 1923 in Gießen geboren. Sie litt von Geburt an unter dem Down-Syndrom, welches ihren Lebenslauf bestimmte.

In ihrer Jugend lebte sie bei ihren Eltern in Gießen und half im familieneigenen Laden mit.

Nach dem Tod ihrer Eltern wurde sie der Obhut eines Gießener Heimes anvertraut, bevor sie am 21. November 1965 in das Altenheim Schloß Naumburg bei Erbstadt einzog. Bei dessen Umzug nach Friedberg kam auch sie am 1. Juli 1972 ins Altenwerk St. Bardo, in dem sie über 28 Jahre hinweg bis zu ihrem Tod lebte.

Magda Brückmann war ein sehr fröhlicher Mensch: Fast immer war sie gut gelaunt und begrüßte jeden, den sie sah, indem sie ihn fest umarmte und ihm einen Kuß auf die Wange gab. Ihr Markenzeichen waren Handtasche und Kopftuch, mit denen sie durch das Haus lief. Auch strickte sie gerne, wobei sie oftmals Fäden aus Tischdecken zog und diese als Strickgarn benutzte.

Besonderer Bezugspunkt war die ältere Schwester Agnes Wächter: Magda teilte dem Personal oftmals morgens mit: "Heut´ kommt die Agnes!" - und tatsächlich traf mittags ihre Schwester ein, ohne daß sie sich vorher angemeldet hätte.

Ab 1995 wurde Magdas Mobilität aufgrund der durch ihre Behinderung bedingten epileptischen Anfälle stark eingeschränkt. Auch die Teilnahme an dem sie umgebenden Geschehen wurde hierdurch erschwert.

Ab Anfang 1998 führte dies dazu, daß sie die meiste Zeit im Bett verbringen mußte; lediglich einmal in der Woche war es ihr möglich, nunmehr im Rollstuhl, die Welt außerhalb des eigenen Zimmers zu sehen. Zum Glück blieben ihr aber medizinische Apparate erspart; sie konnte bis zuletzt ihr Essen und Trinken mit Hilfe des Personals einnehmen.

Noch zu ihrem letzten Geburtstag am 14. Februar 2001 wurde sie von mir auf der Seewiese spazieren gefahren und sah sich oftmals neugierig in der Natur um.

Anfang März erkrankte sie an einer schweren Lungenentzündung, die ihr das Atmen zur Qual machte. Nach mehreren Tagen des Leidens ist sie am 6. März 2001 um 18:50 Uhr, begleitet von mir, ruhig eingeschlafen.

Letzte Änderung am Sonntag, 6. Mai 2007.